Mein
Tag beginnt vor sechs Uhr am Morgen. Immer noch springe ich voller
Vorfreude auf den Tag aus dem Bett. Die erste Tasse Kaffee und die
erste Zigarette warten auf mich. Der frühe Morgen ist meine Zeit.
Sobald
ich schreibe, tauche ich ganz in meine Geschichte ein. Es macht Spaß,
der Fantasie freien Lauf zu lassen und dabei die verschiedenen
Romanfiguren zu entwickeln; ihnen immer mehr Persönlichkeit zu
geben. Je weiter ich komme, umso inniger wird meine Beziehung zu
ihnen.
Alle
Protagonisten in meinen Romanen existieren als Person tatsächlich, auch wenn
ich sie nicht kenne. Ich habe sie irgendwo in der Stadt gesehen. Die
hübsche junge Frau mit ihrem anziehenden Lächeln ebenso wie den
alten Mann mit seinem zerknitterten Gesicht. Vor meinem
Computer verselbständigen sich ihre Charaktere. Es ist wie in einer
Liebesbeziehung. Langsam lernt man sich kennen.
Die
Handlung zu meinen Romanen entwickelt sich behutsam und erst mit der
Zeit immer schneller.
Die
Nebensächlichkeiten im Weltgeschehen interessieren mich. Was
geschieht im Hintergrund. Drei oder vier verschiedene
Nachrichtensendungen, deren Sprecher das Tagesgeschehen oft genug
unterschiedlich interpretieren, bringen mich förmlich dazu, mir
meinen eigenen Teil zu denken. Was davon ist Wahrheit oder wie ist es
tatsächlich? Daraus und aus Berichten in den Zeitungen entsteht bei
mir der Rahmen zu einem Roman.
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