Sonntag, 27. Dezember 2015

Weihnachten in Marseille

Die Recherche zu meinem 3. Roman hat mich mal wieder nach Marseille geführt. Seit vielen Jahren bin ich nicht mehr hier gewesen und war natürlich besonders auf die Stimmung zu dieser Jahreszeit gespannt.
Viele in meinem Bekanntenkreis mögen die Stadt wegen ihrer hohen Kriminalität nicht. Als Tourist sollte man bestimmte Stadtviertel meiden, besonders bei Dunkelheit.
Zur Weihnachtszeit leuchtet die Stadt am alten Hafen und in zahlreichen Vierteln in festlichen Farben. Der Duft von Kräutern, Lavendel und Gebäck schwebt in der Luft. Und das alles bei frühlingshaften 15° am Heiligen Abend. Vom Wetter her also ähnlich wie bei uns in Deutschland.
Auf der Canebiére gibt es alles, was man in Marseille und der Provence zu Weihnachten liebt. Angefangen bei der für die Stadt typischen Seife, der Savon du Marseille, viel buntes Keramik- und Ton-Geschirr. Und überall knuspriges Gebäck, Schokolade und vieles mehr.
Auch am Place Gabriel Péri und in den Allées de Meilhan bietet der Weihnachtsmarkt Handwerkern und Künstlern die Möglichkeit, ihre Seifen, Schmuck, Gebäck, Dekorationsartikel, Töpferkunst, Kerzen, Holzspielzeug und vieles mehr anzubieten.

Eine der Hauptattraktionen auf dem Weihnachtsmärkten sind die Santons, die winzigen Krippenfiguren aus bemaltem Ton. Die „kleinen Heiligen“ sind Figuren aus dem Alltag, wie Handwerker, Ärzte, würdige Amtsträger, Frauen in Tracht, spielende Kinder oder Bauern in ihren Festgewand. Schon seit Jahrhunderten beliebt, bevölkern sie zur Weihnachtszeit die Krippen der Kirchen und Familien. In früheren Zeiten wurden sie aus Brotkrumen, Holzwolle und ähnlichen Materialien geformt.
Die Stadt bietet zahlreiche Aufführungen und Unterhaltung, wie Marionettentheater, Karussells, Rundgänge, Märchenerzähler …

Mir hat Weihnachten in Marseille gut gefallen.